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Durlacher Tor - Drehscheibe im Osten der Stadt
Jede Stadt weiß um ihre kritischen Zonen. Meist sind dies die Ausfällplätze, wo der Verkehr sich staut und Ampel regelungen bei Grünphasen oft nicht die erwartenden Störprobleme meistern. Erstmals war hier bei diesem "Oststadtstachus" der Endpunkt der von Durlach herziehenden Allee, die von Furstenhand höchstpersönlich mit italienischen Pappeln bepflanzt war. Wie ein Lanzenstoß, so hart und schnurgerade, zog diese von Kutschen und Karren sowie mit Reitpferden benutzbare Chaussee in den Hardtwald hinein, um jenseits dann Mühlburg zu erreichen, das Landstädtchen, das dem markgräfisch baden-badischen Vetter gehörte. Heute entwickelte sich daraus die Lebensader der Stadt Karlsruhe. Längst ist der Name der Langen Straße gewichen und hat jenen des Bronzereiters inmitten des Mühlburger Tores von Kaiser Wilhelm I. angenommen, die Kaiserstraße. 1875 wurde das Durlacher Tor abgebrochen.
1901 baute Dombaumeister Meckel die neue "Kompaßnadel" an diesem Platz, den schlank aufstrebenden Turm der katholischen Kirche St.Bernhard. Strahlen der Sonne gleich, so lasten die einfallenden Straßen diesem Nadelöhr den Verkehr auf, die Kriegsstraße von Südwesten, der Adenauerring vom Norden, die Durlacher Allee von Osten. Und weit drüben, jenseits der 2 Kilometer langen "Karlsruher Rennstrecke", da wird im Dunst die Gestalt von "Kaiser Wilhelm auf'm Gaul" erkenntlich. Gleich zu Anfang und zum Teil noch zum Platz hinter dem Durlacher Tor gehörend, zählen auf der anderen Seite die Gebäude der Universitätsstadt, vorab jenes der Technischen Hochschule , wie sie einst genannt wurde, das von Tulla gegründete Polytechnikum, 1833 von Heinrich Hübsch erbaut, seit 1902 den Namen "Fridericiana" tragend, und zur Linken die "Amüsierbeizen" der Altstadt mit buntschillernder Reklame.