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Gottesaue - ältestes Baudokument der Stadt
Es stehen noch Gerüste vor den Mauern, als diese Betrachtung geschrieben wird. 1944 trafen Bomben die massige Gestalt dieses so gar nicht zur übrigen Bausubstanz des höfischen Barocks und Klassizismus passenden Renaissancegebäudes . Lange trauerten die Ruinen unter verwildertem Gestrüpp und vermoostem Stein, bis man sich besann, das wohl älteste Detail der Stadtanlage wieder zu einem glanzvollen Mosaikstein herauszuputzen. Ursprünglich war dies die kulturelle Urzelle der Landschaft im Bruchgebiet zwischen Alb und Pfinz, 1110 als Benediktinerkloster angelegt: Gottes-Aue. Reich war der weitverstreute Landbesitz der Benediktinermönche. Segensreich wirkten sie als christliche Glaubens und Kulturbringer. 1525 zogen die geistlichen Herren sich die Wut der aufgebrachten bäuerlichen Bevölkerung zu. Die Anlage brannte nieder. Später wurden die ruinösen Klosterbauten zu einem Schloß komplex umfunktioniert und ihm mehrere Aufgaben in Folge zugeordnet; Garnison für die Artilleristen, Grenadiere und Polizisten, bis die Mauern brachen.
Ein Musentempel soll nun dort entstehen, in
jenem Schlößchen, das einst so weit ab lag
von der Geschäftigkeit des Regierens und Handelns einer Markgrafenstadt, entfernt,
irgendwo draußen. Ganz einsam stand es da,
nicht bewohnt, als die Bomben es niedergelegt
hatten, von Eulen und Falken bewohnt, in die
hohen Fenster schaute der Mond herein, Schatten gaukelten eine Spuk- und Traumwelt vor.
Fürwahr, ein verlorener Zeuge, ein Vagabund
seiner Zeit, unsagbar erbärmlich. Doch jetzt,
wenn die Gerüste einmal gefallen sind, wieder
ein Trabant von Adel, der Haltung zeigt in
seiner massigen Gestalt mit den runden zwiebel dachbedeckten Türmen.
Gottes-Aue, ein Name, der Verpflichtung bedeutet.